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Auch in diesem Jahr fand in der Jahrgangstufe 11 am 31.08.2022 der Tag gegen Rechts statt.  Dieser ist im Schulprogramm seit elf Jahren fest verankert und ein wichtiger Bestandteil der Demokratieerziehung an der Anne-Frank-Gesamtschule.

tag gegen rechts

Zu Beginn wurde die Frage untersucht, was überhaupt rechts ist und ob diese Art der Einstellung eine Gefahr für die demokratische Stabilität unseres Staates darstellt. Als Einstieg diente ein Bild, auf dem eine große Welle zu sehen war. Die Schüler*innen kamen zu dem Schluss, dass diese Welle alles wegfegt und unter sich begräbt bzw. vernichtet. Es wurde der Bezug hergestellt, dass manche politische Meinungen auch von einer Flüchtlingswelle sprechen. Damit wollen sie die vermeintliche Bedrohung ansprechen, die z.B. von Flüchtlingen ausgehe. Somit wird durch die Verwendung dieser Sprache und Bilder Angst gezielt verbreitet.

In einem weiteren Schritt haben sich die Lernenden mit der Mitte-Studie beschäftigt. Initiator dieser Studie ist die Friedrich-Ebert-Stiftung. Seit 2006 erhebt diese Stiftung alle zwei Jahre eine Studie betreffend Einstellungen der gesellschaftlichen Mitte zu folgenden Bereichen: Rechtsextremismus, Rassismus und Populismus. Von den Initiatoren wird das Ziel verfolgt, dass die gesellschaftliche Mitte gegen diese Parolen immer stärker vorgehen muss. Die Auswertung wird durch die Universität von Leipzig durchgeführt.

Die Lernenden haben die Impulse anonym beantwortet und die Gruppen haben die Bögen untereinander ausgetauscht. Die Ergebnisse der Schüler*innen wurden mit der Auswertung der deutschlandweiten  Studie verglichen. In dem folgenden Austausch ergaben sich interessante Beiträge, die zu dem Ergebnis gelangten, dass es nötig ist populistische Formulierungen zu erkennen und sich mit ihnen kritisch auseinanderzusetzen. Nur so ist es möglich die Unwahrheit solcher Behauptungen zu durchdringen und zu widerlegen.

Danach beschäftigten sich die Schüler*innen in Gruppenarbeit mit weiteren Schlagworten bzw. Sprüchen. Jede Gruppe erhielt eine sogenannte „Stammtischparole“, die zum  Ausdruck brachte, dass die Ausländer an vielen Missständen in der Gesellschaft Schuld seien. Zum Beispiel: „Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg. Jetzt kommen auch noch die Flüchtlinge!“ Sie haben sich mit der Parole auseinandergesetzt, indem sie Sachinformationen vermittelt bekamen, die gegen diese rechtspopulistischen Meinungen vorgingen. Somit konnte diese Parolen entlarvt werden. Herausgearbeitet wurde, dass die Parolen mit Verallgemeinerungen, unsachgemäßen Vereinfachungen versuchen die Menschen zu manipulieren. In einem weiteren Schritt haben sie Argumente entwickelt, die sie den Vertretern dieser Haltungen entgegensetzen könnten. Die Ergebnisse wurden auf Plakaten festgehalten.

Als Fazit haben die Teilnehmenden festgestellt, dass in einer Diskussion diesen rechtspopulistischen Meinungen notwendigerweise mit Fakten und Belegen entgegen zu treten ist. Der demokratische eingestellte Bürger hat die Verpflichtung gegen rechte und diskriminierende Äußerungen eindeutig Position zu beziehen. Während der Gespräche wurde von den Lernenden wiederholt der Bezug zu den Auszeichnungen „Schule ohne Rassismus“ und „Schule mit Courage“hergestellt. Diese stellen das Ziel der Anne-Frank-Gesamtschule heraus, jeder Form von Ausgrenzung und Rassismus aktiv zu begegnen. Diese Aufgabe wird als ein immerwährender Prozess und Verpflichtung verstanden. (FLH)